Oboe

Oboe
 
 
Tonumfang Grifftabelle
 
notierter Tonumfang

Geschichte

Die früheste Abbildung eines Oboenvorläufers stammt aus dem Jahre 3000 v. Chr. Schon während der Antike gab es Oboenähnliche Instrumente wie den griechischen Aulos oder die römische Tibia. Die Bibel erwähnt ein offenbar oboenartiges Instrument namens Chalil. Dieses wurde im Tempel eingesetzt und den Überlieferungen nach in ganz Jerusalem gehört. Die Psalmen fordern auf, Gott mit dem Chalil zu loben.

Im Mittelalter gab es verschiedene Formen von konischen Doppelrohrblattinstrumenten wie den Pommer oder die Schalmei. Aus letzterer entstand im 17. Jahrhundert durch Jean de Hotteterre die Oboe. Die Barockoboe hatte zunächst sieben Grifflöcher und zwei Klappen. Im Laufe der Zeit wurde sie von Holzblasinstrumentenbauern weiterentwickelt, enger mensuriert (Französische Bohrung) und mit einer ausgefeilten Mechanik versehen. Im 18. Jahrhundert gab es die beiden Hauptformen Oboe piccola (die heute gebräuchliche Form) für Sopran und Alt, die Oboe bassa (Grand Hautbois), etwas größer und eine Terz tiefer stehend.

 

Aufbau

   
 

Materialien

Oboen werden aus Grenadill-, Buchsbaum- oder Ebenholz gebaut, seltener sind Instrumente aus Rosenholz, Palisander, Cocobolo oder anderen exotischen Hartholzarten. Inzwischen gibt es auch recht erfolgreiche Versuche mit Kunststoff bzw. mit Kompositmaterialien (Holzabfälle und Kohlefasern). Besonders zu erwähnen sind die Versuche mit transparentem Plexiglas, inzwischen als Endprodukt erhältlich. Diese Ebonit- oder Plexiglasoboen sind besonders gefragt für den Einsatz unter extremen Klimabedingungen, da das Holz Gefahr läuft zu reißen.

 

Bauformen

Neben der auf der ganzen Welt verbreiteten Bauform der Französischen Oboe existiert auch die Wiener Oboe, die fast ausschließlich in Wien gespielt wird (zum Beispiel im Orchester der Wiener Philharmoniker). Sie ist etwas anders mensuriert, hat einen etwas klareren, teiltonreicheren Klang und reicht in der Tiefe in Standardform bis zum kleinen h (es gibt allerdings auch einen b-Becher). Generell lässt sich sagen, dass diese Oboe dem Barock-Instrument und der klassischen Oboe baulich und klanglich ähnlicher ist. Die Klangfarbe der Wiener Oboe ändert sich zwischen piano und forte weniger stark. Die Wiener Schule der Oboenausbildung unterscheidet sich auch im Interpretationsstil (weniger Vibrato-Einsatz, deutlichere Phrasierung, kürzere Noten).

 

Stimmlagen

Weitere Instrumente aus der Oboenfamilie sind die Oboe d’amore (eine kleine Terz tiefer als die Oboe, in a stehend) und das Englischhorn (Cor anglais), eine Quinte tiefer, in f stehend. Das Vorgängerinstrument des Englischhorns wurde Oboe da caccia genannt. Ferner gibt es das Heckelphon, eigentlich eine Baritonoboe (auch Bassoboe genannt, die Basslage wird aber besser durch das Fagott repräsentiert), die beide eine Oktave unterhalb der Oboe klingen. Nicht zu vergessen ist die Musette in f, ein Instrument, welches eine Quarte höher als die Oboe gestimmt ist.

 

Funktion

Die Tonerzeugung erfolgt bei diesen Instrumenten mit Hilfe eines Doppelrohrblattes. Die Klangqualität hängt stark von der Güte des oben linsenförmig abgeflachten und unten kreisrunden Anblasrohres ab, das aus zwei zusammengebundenen, gegeneinander schwingenden Rohrblättchen besteht.

 

Pflege und Wartung

 

 

Verwendung im Musikverein

 

 

Hersteller

Adler
Buffet-Crampon
Bulgheroni
Fossati
Ludwig Frank
Lorée
Mönning
Püchner
Selmer