Waldhorn |
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Geschichte |
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Eines der ursprünglichsten Musikinstrumente, die der Mensch benutzte, dürfte das Horn sein. In seiner Urform bestand es aus einem Tierhorn, genauer einer Hornscheide der Cavicornia genannten Tiergruppen (Rinder, Schafe, Ziegen u. a.). Das Horn wurde dabei an der abgeschlagenen Spitze oder an einer seitlich gebohrten Öffnung angeblasen. Neben Hornscheiden wurden auch Stoßzähne, Schneckengehäuse oder Muscheln in ähnlicher Weise verwendet. Da diese Instrumente allenfalls über einige wenige aber dafür laute Töne verfügten, eigneten sie sich vor allem als Signalhörner. War die Stimmung der Ventilhörner zunächst auf F festgelegt, versuchte man doch bald auch kürzere Instrumente in B zu bauen, welche besser und sicherer in der Höhe ansprachen. 1897 konstruierten Eduard Kruspe und Bartholomäus Geisig aus Erfurt dann das erste kompensierte Doppelhorn. Die B-Stimmungen eines Instruments kann durch ein Haupt-Schaltventil um ca. 100cm auf „F“ verlängert werden und bei jedem der 3 doppelstöckigen Spielventile wird eine entsprechende Länge zusätzlich hinzugeschaltet. 1909 gelang der Firma Gebr. Alexander Mainz der Bau des ersten vollausgebauten Doppelhorns. Hierbei wählt man mit dem Haupt-Umschaltventil zwischen der „F“- oder der „B“-Länge. Diese beiden Instrumententypen werden bis zum heutigen Tag geblasen und bilden den Standard moderner Orchesterinstrumente. |
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Aufbau |
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Das moderne Horn besteht aus drei wichtigen Teilen: Mundrohr Ventilblock und Züge Schallstück |
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Materialien |
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Es besteht aus Messing oder in vereinzelten Fällen auch aus Silberblech. |
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Bauformen |
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Ausführungen gibt es im Bereich der klassischen und Blasmusik als F-,B- oder seltener Es-Horn. Besteht ein Horn aus zwei separaten Ventilzugverlängerungen, bezeichnet es ein Doppelhorn. Üblich ist eine F-/B-Stimmung, es gibt aber auch Doppelhörner in B/hoch-F. Ein Tripelhorn vereinigt 3 Grundstimmungen: F/B/hoch-f. Sehr selten sind die hoch-B-Hörner. Sie haben die gleiche Grundstimmung wie die weitverbreitete B-Trompete, sind aber in Hornform gebaut. |
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B - Horn | |
F - Horn | |
B/F - Doppelhorn | |
Stimmlagen |
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Wie schon bei den Bauformen erwähnt, sind Waldhörner in drei verschiedenen Stimmungen (F-Stimmung, B-Stimmung und F- und B-Stimmung). | |
Funktion |
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Der Ton entsteht wie bei allen Blechblasinstrumenten durch die Vibration der Lippen des Spielers am Mundstück zur Anregung stehender Wellen in der Luftsäule des Instruments. Das Waldhorn, überwiegend aus Metall, kann eine Tonhöhenveränderung durch den Einsatz der drei Ventile erzeugen. Durch das erste Ventil wird das Horn um einen Ganzton tiefer, das zweite Ventil bewirkt eine Vertiefung um einem Halbton und mit dem dritten Ventil wird das Instrument um eine kleine Terz tiefer gestimmt. Durch die Kombination der Ventile kann eine Vertiefung um sechs Halbtöne erreicht werden, ähnlich wie bei der Posaune. Durch das Umschaltventil bei dem Doppelhorn kann das Instrument sowohl in Tenorlage als auch in Basslage gespielt werden. |
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Pflege und Wartung |
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Nach dem Spielbetrieb sollte das Horn gründlich ausgeblasen und somit vom Wasser befreit werden. Bei Bedarf mit einem Reinigungsbürstenset. Das Mundstück mit einer Mundstückbürste säubern nach belieben evtl. auch Mundstückspray verwenden. Das Mundstück sollte etwa alle drei Monate gereinigt werden. Die Ventile immer wieder ölen. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich die Drehventile herausnehmen und säubern. Wenn das Instrument oft gespielt wird ist dies nur einmal im Jahr nötig. |
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Verwendung im Musikverein |
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"Das Horn ist die Seele des Orchesters!" Im Musikverein haben die Hörner hauptsächlich Harmonie- und Rhythmusaufgaben. Bei den meisten Stücken wird das 1. und 2. Horn benötigt, da aber bei klassischer Musik das Horn sogar 4-stimmig besetz werden muss, ist es von Vorteil wenn sonst die 1. u. 2. Stimme doppelt besetzt ist.Es hat sich bei Musikvereinen eingebürgert, dass heute viele Hornisten das B-Horn blasen. Zwar hat dieses Horn einen härteren und grelleren Ton als das F-Horn, doch mit fleissigem Üben erreicht man ebenfalls einen schönen modulationsfähigen Ton. Die hohen Töne sind aber auf dem B-Horn eindeutig klarer und leichter zu blasen als auf dem F-Horn. Wenn es gut geblasen wird, ist meistens nicht festzustellen, ob der betreffende Hornist F- oder B-Horn bläst. Die im Musikverein sind in den meisten Fällen für das F-Horn geschrieben. Eine wichtige Erfindung ist auch das "Doppelhorn" das heute besonders oft verwendet wird. Das "Doppelhorn" besteht im Prinzip aus einem F- und einem B-Horn die übereinander montiert sind. Das Horn hat aber nach wie vor nur ein Mundstück und einen Schallbecher. Zusätzlich hat das Horn ein viertes Ventil (Daumenventil) mit welchem der Hornist während dem Spielen zwischen dem F- und B-Horn wechseln kann. |
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Hersteller |
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Antoine Courtois B & S C. G. Conn Getzen Holton Jupiter Kanstul King Kühnl & Hoyer Martin Vincent Bach Yamaha Wilson |
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